Erste Erfahrungen

14Nov2020

Mittlerweile sind wir offiziell nicht mehr in Quarantäne und haben uns schon ein kleines bisschen an die Situation hier vor Ort gewöhnt. Immer öfter brennt der Ofen auf den ersten Versuch und auch in der Küche müssen keine 5 Schränke mehr aufgemacht werden, bis man das haben möchte was man sucht. (Nicht das wir eine riesige Küche mit tausend Schränken hätten. Um genau zu sein nimmt die alte Mikrowelle den meisten Platz ein, aber es reicht auf jeden Fall.) Tatsächlich wird unsere Küchenzeile auch gut genutzt und von selbstgemachten Gnocci, über Curry und Pancakes bis hin zur Kürbissuppe (allerdings war der Kürbis so groß, dass wir immer noch den halben Kürbis im Kühlschrank haben und mit einige Portionen Suppe eingedeckt sind) ist alles dabei. Ein warmes Essen und einen heißen Tee brauchen wir aber auch meistens nachdem wir vom Arbeiten kommen. Seit drei Tagen arbeiten wir jetzt also bei Tuvu mit. (Falls ihr ein paar ausführlichere Informationen über die Organisation haben möchtet könnt ihr gerne unter: http://www.biedribatuvu.lv/ nachsehen) Tuvu arbeitet mit der deutschen Organisation GAIN zusammen und bekommt regelmäßig Hilfsgüter in großen Containern gespendet. Da ist dann aber auch wirklich alles dabei. Klamotten, Dekoartikel, Bettwäsche, Spielzeug, Kuscheltiere, Gewichte, Essen und viele andere erstaunliche Gegenstände. Das muss natürlich auch ausgeräumt sortiert und verstaut bzw. verteilt werden, wobei jede Hand gebraucht wird. Außerdem arbeitet GAIN mit den Zwillingen Lisa und Lena zusammen, die vor allem unter Kindern und Jugendlichen sehr bekannt sind. Die beiden haben ihre eigene Modekollektion und so spenden sie auch neue Kleidungsstücke an Tuvu. Das ist insofern toll, dass die bedürftigen Familien bzw. in erster Linie die Kinder auch mal neue, ungetragenen Bekleidung bekommen. Unsere Aufgabe war es und ist es eigentlich immer noch, die Kleidungsstücke zu sortieren, sowohl nach Größe als auch nach Art und mit Fotos, die wir davor von den Artikel gemacht haben zu bekleben. Da der Container mit der Mode im Freien steht, kann das hin und wieder doch ziemlich kalt werden (bei 5-6 Grad) und wir arbeiten meistens nur um die 4 Stunden und kämpfen uns dann wieder aus dem Berg an Klamotten und Kartons raus. Ich hoffe, dass wir bald mit dem Projekt abschließen können, bisher ist der Stapel leider doch noch relativ groß, was ein bisschen frustrierend sein kann, aber das gehört nun mal auch dazu und ist eine interessante Erfahrung. Danach dürfen wir dann auch schichtweise in einem Second Hand bzw. Charity Shop von Tuvu in Jelgava arbeiten. Insgesamt sind wir bei unserer Arbeit auch auf ein paar neue Leute gestoßen, die alle sehr nett und offen waren. Leichte und einfache Konversationen können dabei auf Englisch geführt werden, aber für so viel mehr reicht das Englisch insbesondere der älteren Generation meistens nicht aus. Also haben wir uns vorgenommen Lettisch zu lernen und können tatsächlich auch nächste Woche schon online loslegen. Mal schauen wie das wird. Die Sprache ist gar nicht so einfach aber mit der Zeit können wir dann vielleicht in Konversationen hören, worum es geht und hoffentlich auch ein bisschen selbst sprechen.

In dem Sinneuz redzēšanos