Besondere Tage zwischen dem Anfang von Normalität

29Nov2020

Während der letzten zwei Wochen ist auch ein bisschen was passiert... Arbeitstechnisch konnten wir erfolgreich unsere erste Aufgabe abschließen und haben die Lisa & Lena Mode für die Vergabe bereit gemacht, schön geordnet und sortiert. (Da waren wir schon ein bisschen stolz) Außerdem durften wir einen Tag Lasmas Mann begleiten, der ein Bauunternehmen leitet und ab und zu ehrenamtliche Projekte durchführt, wie den Bau einer Lagerhalle für eine andere lettische Hilfsorganisation und deren Hilfsgüter. Innerhalb von nur zwei Tage stand die kleine Halle, bestehend aus Containern und überwiegend recycelten oder "unbrauchbaren" Materialien, die vor mehrere Wochen gebaut wurde. Die Dämmung stammte von einem anderen Bauprojekt bei dem das Gebäude abgerissen wurde, die Glasfenster waren Fehlschnitte einer Glaserei. Insgesamt standen nur 9000€ zur Verfügung und da musste man sich was einfallen lassen. Ich war echt sehr beeindruckt von der Willenskraft, den guten Ideen und dem Ergebnis. Wir durften uns die Halle nämlich anschauen und uns die Geschichten der Gründer dieser anderen Hilfsorganisation anhören, was auch sehr cool war.

 

Seit ein paar Tagen arbeiten wir jetzt im Secondhand Shop von Tuvu in Jelgava und werden gerade mit den Aufgaben vertraut gemacht, die vom Sortieren der Klamotten (echt schöne Sachen für jedes Alter), über Etikettieren, Stoffe vermessen, teilweise Bügeln und den Shop ordentlich halten gehen. Alles echt ganz gut für das Lernen von neuen Vokabeln.

Sonst standen ein paar Festtage an. Einmal der Tag der lettischen Republik am 18.11 der normalerweise immer sehr groß gefeiert wird. Diesmal fanden das Feuerwerk, die Militärparade in Riga und sonstige Festlichkeiten coronabedingt leider nicht statt. Der Nationalstolz war aber trotzdem nicht zu übersehen an den ganzen lettischen Fahnen, die fast in jedem Garten, teilweise an Autos, vor öffentlichen Gebäuden und in Shops angebracht waren.

 

Vor dem Schloss in Jelgava wurde lettische Musik gespielt und die Rede des Präsidenten übertragen und lauter Lichter in rot und weiß waren zu sehen.

Das alles haben wir bei einer kleinen Radtour durch Jelgava gesehen, denn wir sind jetzt auch stolze Besitzerinnen eines Fahrrads (zwar nicht so stark im Modernheitsgrad und der ein oder andere Mangel bleibt auch nicht aus aber immer hin fahrtüchtig und das ist das Wichtigste). Am Abend haben wir mit Lasma und ihrer Familie einen Spaziergang durch den Wald gemacht mit Kerzen. Diese wurden dort von Jugendlichen (im Rahmen einer ganz kleinen Aktion) verteilt und konnten auf dem Weg abgestellt werden. Da das mehrere Leute gemacht haben, sah das sehr sehr schön aus. Danach waren wir mit der Nachbarin noch bei Lasma zum Abendessen und es war wirklich ein total gemütlicher und toller Abend!

Am letzen Sonntag war dann mein Geburtstag und auch diesen konnten wir im ganz kleinen Kreis ein bisschen feiern und einen tollen Ausflug machen in einen kleinen Ort mit Burg in der Nähe.

 

Trotz der Einschränkungen können wir im Umkreis von Brankas ein bisschen die Gegend erkunden und sind dabei auf eine tolle Moorwanderung im Kemeri Nationalpark gestoßen oder einen schönen Spaziergang am Meer.

 

Mittlerweile ist schon der erste Advent, wie schnell die Zeit vergeht! Wir sind zu diesem Anlass sogar selbst kreativ geworden und haben unseren eigenen Adventskranz gebasteltet, der gar nicht schlecht geworden ist. Außerdem hat es schon einmal ein kleines bisschen geschneit bzw. geschneeregnet aber immerhin schon mal ein Anfang und echt schön, ich hoffe da kommt noch mehr. Weihnachtslieder werden auch schon in den Geschäften gespielt und ans Plätzchenbacken haben wir uns auch schon gemacht. 

Insgesamt sind wir nun auch schon fast 4 Wochen da und vieles ist normal geworden. Coronabedingt ist das Knüpfen von neuen Kontakten allerdings relativ schwer und auch das Freizeitprogramm ist komplet eingeschränkt aber bisher haben wir zum Glück trotzdem immer was zu tun gefunden. 

Eine schöne ersten Advent und bis bald!